Bucherareal Burgdorf: Gelungenes Ensemble von Alt und Neu

Grosses Stelldichein auf dem Bucherareal in Burgdorf, der ehemaligen Wollzwirnerei: Vertreter des Stadt Burgdorf, Anwohnerinnen, Interessierte, Mieterinnen, Handwerker und Architektinnen kamen bei schönstem Wetter am 25. Mai zusammen, um einerseits zu besichtigen, was aus den 2012 durch die Stiftung Abendrot erworbenen historischen Industriebauten geworden ist und anderseits sich darüber zu informieren, welche weiteren Neubauten auf dem zentral in Bahnhofsnähe gelegenen Areal geplant sind.

Klara Kläusler, Leiterin Immobilienbestand, begrüsste unter anderen auch Stadtpräsident Stefan Berger, der in seiner Ansprache die nachhaltige Vorgehensweise der Stiftung Abendrot bei der Umnutzung lobte, und dass aus sechs Studienaufträgen hervorgegangene Siegerprojekt der LVPH Architekten in Fribourg für die Neubauten als Rohling bezeichnete, der nur noch zum funkelnden Diamant geschliffen werden müsste. Die Präsentation fand in einem Raum statt, der früher Teil der weitläufigen, durch halb Burgdorf vollgestopften Brockenstube war. Der denkmalgeschützte Bau wurde energetisch saniert und mit moderner Haustechnik ausgestattet. Ansprechende Büro- und Gewerberäumlichkeiten, Treppenhaus mit Lift sowie eine Gemeinschaftsküche und mehrere Loftwohnungen teilen sich neu die grosse Halle.

Zwar ist noch nicht alles vermietet, doch es zeichnet sich ab, dass es Abendrot gelungen ist, mit den bisherigen und den neuen Mieterinnen und Mietern einen guten Mix zu finden.

Über die nächste Etappe in der Umnutzung und Weiterentwicklung des Bucherareals berichtete Abendrot-Projektleiter Markus Näff. Die geplanten Neubauten mit rund 60 Wohnungen, darunter auch Clusterwohnungen, in denen sich privat und gemeinschaftlich wohnen lässt, werden ab Januar 2020 mit einem Budget von CHF 15,5 Mio. Franken realisiert werden. Im Zentrum wird ein achtgeschossiger polygonaler Bau stehen, der nach allen Seiten eine gleichwertige Wahrnehmung ermöglicht. Im Schlussbericht schreibt die Jury zum Siegerprojekt: «Es gelingt den Verfassern, die bereits eingesetzte Umnutzung der ehemaligen Wollzwirnerei Bucher & Co. glaubhaft in die Zukunft zu führen. Die bestehende Anlage bleibt dabei sehr gut erfahrbar. Das Beurteilungsgremium wählt das Projekt einstimmig und bezeichnet es als ein stimmungsvolles Ganzes, als gelungenes Ensemble von Alt und Neu.»

Auf Interesse stiess auch die neue Turbine des hauseigenen Wasserkraftwerkes, das einen Teil des Strombedarfs auf dem Bucherareal deckt. Dank der kostendeckenden Einspeisevergütung wird die ökologisch sinnvolle Investition die gewünschte Rendite bringen.

Unter den vielen Besucherinnen und Besuchern befand sich die Erbengemeinschaft, die das Areal deshalb der Stiftung Abendrot verkaufte, weil sie mit ihren Liegenschaften nicht bloss eine Rendite erwirtschaften, sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen will. Davon konnte sich dann auch ein Abendrot-Rentner überzeugen, der mit eigenen Augen sehen wollte, ob mit seinem Alterskapital tatsächlich das geschehe, was Abendrot immer wieder berichtet.

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