Das Gebäude 190 auf dem Lagerplatz diente der Sulzer AG früher als Laboratorien und für Materialprüfungen. Heute beherbergt das Gebäude eine bunte Mischung eher kleinerer kreativer Dienstleister und Büros. Seit Mai 2019 sind im fertig ausgebauten Dachgeschoss 13 Atelierräume und eine Begegnungszone mit Teeküche hinzugekommen.
Lange wurde das Dachgeschoss des Gebäude 190 lediglich als Lagerfläche genutzt. 2017 entschied die Stiftung Abendrot, das Dachgeschoss energetisch zu sanieren und zu Atelierflächen auszubauen.
Die Planung und Begleitung der Realisierung erfolgte durch Waibel Architektin GmbH, Winterthur, die selbst im Gebäude 190 sitzen. Die Herausforderung lag zum einen in der Durchführung der Baumassnahmen unter fortlaufendem «Betrieb» des restlichen Gebäudes sowie in der Aufgabenstellung der Stiftung Abendrot, einen möglichst grossen Anteil an wiederverwendeten Materialien und Bauteilen einzusetzen. So galt es z.B. die alten Holzdielen aus einer Abrissliegenschaft in Winterthur mit möglichst wenig Verschnitt in die neuen Atelierflächen zu «puzzlen». Für die Heizkörper, die Sanitärapparate, die Küche sowie die 13 Ateliertüren wurden ebenfalls passende «gebrauchte» Bauteile in der Region gefunden. Schliesslich wurde der Eichenholztisch in der gemeinsamen Begegnungszone aus den Laibungen der alten Fenster gefertigt.
Mit den Baumassnahmen wurde u.a. auch eine Indach-Solaranlage auf dem Dach realisiert, bei welcher die Solarpaneele anstelle von Dachziegeln die Dachhaut bilden.
Die Atelierräume bestechen durch beeindruckende Raumhöhen, grosszügigen Tageslichteinfall über grosszügige Dachflächenfester und das Zusammenspiel von unterschiedlich alten wiederverwendeten Bauteilen und Materialien.
Sämtliche Atelierflächen konnten vor Fertigstellung des Dachausbaus vermietet werden und wurden im Mai 2019 bezogen. Am 11. Mai 2019 konnten sich die neuen und die «alten» Lagerplatz-Mieter bei einem entspannten Open-House-Brunch kennenlernen, den der Arealverein Lagerplatz initiiert hatte.
Tina Puffert, Projektleiterin Immobilien Stiftung Abendrot
