Die Stiftung Abendrot konnte das Mehrfamilienhaus Güterstrasse 244 im Jahr 2011 zusammen mit zwei weiteren Mehrfamilienhäusern in der Randbebauung und einem Innenhof mit Lager- und Produktionshallen des ehemaligen Getränkehandels Rietschi erwerben.
Nachdem in den letzten Jahren alle übrigen Gebäude nach und nach saniert wurden, und auch die Umnutzung der Hofüberbauung per Mitte 2022 abgeschlossen war, steht nun als Schlusslicht das Mehrfamilienhaus an der Güterstrasse 244 kurz vor Sanierungsende.
Das Wohnhaus mit 11 Wohnungen mit Baujahr 1978 wurde energetisch ertüchtigt, indem die bestehende Innendämmung der Fassaden aufgebaut und die Deckenstirnen bei den Balkonen zusätzlich isoliert wurden. Eine klassische Aussendämmung hätte die energetischen Schwachstellen nicht wesentlich verbessert, ausserdem wäre eine hervorspringende Fassade im Strassenzug städtebaulich nicht vertretbar gewesen. Heute, nach deren Auffrischung, kommt die markante Sichtbacksteinfassade mit Betonelementen wieder gut zur Geltung.
Die gartenseitigen Fenster aus dem Baujahr wurden durch dreifachverglaste Holz/Metallfenster ersetzt, die strassenseitigen Fenster aus dem Jahr 2007 konnten belassen werden. Die gartenseitigen Balkone mit integrierten Pflanztrögen aus Sichtbeton mussten nur aufgefrischt werden. Das Dach wurde gedämmt und mit grosszügigen Dachfenstern für die Loftwohnung ausgestattet. In den geschossweisen 3.5 ZWG und 4.5 ZWG wurden die Küchen erneuert und zum Wohnraum hin geöffnet, so entstanden grosszügige, helle Räume.
Alle Bäder inklusive Steigleitungen wurden komplett erneuert, die separaten WC's der 3.5 ZWG in die Bäder integriert, nicht mehr benötigte Kamine in den Zimmern abgebrochen, sodass mehr nutzbare Wohnfläche entstand. Die Haustechnik wurde wo nötig erneuert: die Schwerkraftlüftung in den Bädern durch Abluftventilatoren ersetzt, sämtliche Elektroleitungen und -Installationen erneuert. Die Fernwärmeheizung blieb bestehen; Heizleitungen und Heizkörper aber der Innendämmung angepasst.
Bei den verbauten Materialien wurde grossen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, sei es bei den natürlichen Emulsionsfarben, Schlämmanstrichen, Holzwerkstoffen, Leuchtmitteln und mehr.
Die Baumassnahmen wurden in bewohntem Zustand durchgeführt. Aufgrund von genügend grossem Leerstand zogen die verbleibenden Mieter während der Bauzeit von einer Steigstrangseite auf die andere und mussten so nicht mit provisorischen WC's und Küchen im Keller auskommen. Auch wurden in allen Wohnungen Wände und Decken gestrichen und die Holzböden erneuert, sodass bei Bauende den Mietern eine komplett renovierte Wohnung übergeben werden konnte.
Projektleitung Abendrot: Caroline Wienke