Nach einer intensiven Bauplanungsphase haben wir nun für den markanten Hauptbau des Flumserei-Areals die Baueingabe unterschrieben und eingereicht. Zugleich schlossen wir das Vorprojekt für die Werkgasse (Zentrale Felsen, Werkstätten und Staubhaus) ab. Hier beginnt jetzt bereits die Suche nach passenden Nutzerinnen und Mietern, die das Areal zukünftig beleben werden.
Zusammen mit der Halter AG Renovationen, dem Architekturbüro Hotz Partner und den Fachplanenden hat die Stiftung Abendrot am 1. November die Baueingabe für den Hauptbau unterschrieben und eingereicht. Im Eingangsgeschoss und UG des Hauptbaus finden zukünftig gewerbliche Nutzungen Platz, teilweise mit direktem Zugang und Einbezug des Aussenraums. Die fünf darüber liegenden Geschosse bieten Wohnraum – dies mit einem breit gefächerten Angebot vom Studio bis hin zu 5.5 Zimmer Maisonette-Wohnungen und Wohnateliers. Alle Wohnungen profitieren von den fabrikgebäude-typischen hohen Räumen. Die geschlossenen Loggias lassen verschiedene Nutzungen auch in der kalten Jahreszeit zu und mit der Denkmalpflege wurde eine gute Lösung für die Dachterrassen gefunden.
Das bestehende Stützenraster im Inneren wird neben der neu gebauten Tragstruktur beibehalten. Durch die Bevorzugung von Holz gegenüber Beton für diese Tragstruktur werden die CO2-Emissionen beim Bauen um rund 1'000 Tonnen reduziert. Die Fassaden werden unverändert beibehalten, das Dach unter Wahrung des heutigen Erscheinungsbildes ersetzt. Die Materialien, Farben und der Erhalt von alten Bauteilen werden mit der Denkmalpflege in engem und konstruktivem Austausch laufend besprochen.
Mit der Einstellhalle für die Wohnungsmieter/innen, einigen Besucherparkplätzen und Parkmöglichkeiten für die Gewerbetreibenden haben wir die Parkflächen auf ein Minimum reduziert. Ergänzt werden sie mit grosszügigen Veloabstellplätzen und Sharingangeboten. Auf dem Vorplatz bleibt so Raum für zusätzliche Grünfläche, neben der gemeinschaftlichen Bergwiese und dem Platz rund um die Zentrale Felsen.
Das Vorprojekt Werkgasse mit seinen Varianten hat aufgezeigt, dass bei den Werkstätten und der Zentrale Felsen grosszellige, flexibel einteilbare Raumstrukturen am vielversprechendsten sind. Die derzeit laufende Analyse bezüglich potenzieller Nutzerinnen und Nutzer wird aufzeigen, ob wir mit dieser Einschätzung richtig liegen. Das kleine Staubhaus werden wir rückbauen um den entstehenden Platz als Auflockerung der Werkgasse und als Abstellfläche zu nutzen. Die Planung übernimmt das Baubüro In Situ in Zusammenarbeit mit Einzelfachplanern. Es wird noch geprüft, ob die Ausführung mittels Einzelvergaben oder durch einen Gesamtleister erfolgen soll.
Mit dem Fortschreiten von Planung und Realisation werden weitere Themen aktuell: die Gründung des Arealvereins, bestehend aus Mietenden von Wohnen und Gewerbe. Die Nutzung der Umgebung mit dem Aspekt der Biodiversität. Die Vermarktung der Gewerbeflächen und der Wohnungen. Das kommende Jahr beginnt mit der Schadstoffsanierung des Hauptbaus, anschliessend starten wir mit dessen Umbau. Die Werkgasse liegt mit der Planung noch etwas zurück. Da hier der Projektumfang kleiner ist rechnen wir damit, dass die Fertigstellung beider Teilprojekte im Verlaufe des Jahres 2026 gemeinsam erfolgen wird.
Seit dem Kauf der Flumserei im 2020 hat sich das Projekt den Wünschen und Anforderungen entsprechend entwickelt. Es verspricht eine Transformation der ehemaligen Spinnerei in ein lebendiges Areal für Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft.
Projektleitung Abendrot: Roland Tuchschmid