Nach der intensiven Planungs- und Kostenoptimierungsphase und dem Abschluss der Entwicklungsvereinbarung mit der Firma Halter haben wir nun unsere Projektziele für den Hauptbau erreicht. Zugleich kommen wir auch im Teilprojekt Werkgasse einer Konkretisierung näher und öffnen anlässlich des Flumser Zukunftstages das Feld für interessierte künftige NutzerInnen und BewohnerInnen.
Nach den hohen Kostenüberschreitungen im Vorprojekt für die Umnutzung des Hauptbaus ging es zunächst einmal darum, das Projekt an die Wirtschaftlichkeitsanforderungen der Stiftung Abendrot anzupassen und die Rahmenbedingungen für ein realisierbares Projekt zu schaffen. Dazu wurde vor allem die zweigeschossige Einstellhalle unter dem Vorplatz auf ein Geschoss und der Stellplatzbedarf der Wohnungen reduziert. Im Gebäude wurden Ausbaustandard und Komfort - wo möglich und sinnvoll - hinterfragt und angepasst. Die Zielpreisbestätigung von Ende Juni durch die Totalunternehmerin ermöglicht in Kombination mit der Erfüllung der weiteren Planungsziele die Beantragung und Freigabe des Baukredits und löst jetzt die Erarbeitung des TU-Vertrags und der Baueingabe aus.
Gebäudestruktur Hauptbau: Neues Tragwerk aus Holz
Anstelle der bislang vorgesehenen neuen Stahlbeton-Tragstruktur kommt nun in allen oberirdischen Geschossen ein neues Tragwerk aus Holz zum Einsatz und sorgt für eine Einsparung von ca. 4'500 m3 Beton, was eine Reduktion der CO2-Emissionen um rund 1'000 Tonnen zur Folge hat. Mit dem Einbau eines sechsgeschossigen Holztragwerks in ein denkmalgeschütztes Industriegebäude begeht Abendrot neue Wege in der Verfolgung ihrer Nachhaltigkeitsziele.
Wohnungstypologien, Gewerbeflächen im Hauptbau und Arealverein
Vorgesehen ist eine grosse Vielfalt von Wohnungstypen: Vom kompakten Studio bis zur 5,5-Zi.-Maisonettewohnung, Wohnateliers sowie gemeinschaftliche Räumlichkeiten und Einrichtungen. Durch diese Vielfalt im Angebot sollen breit gestreute Zielgruppen angesprochen werden.
Auch die Gewerbeflächen präsentieren sich vielfältig: Grosszügige ebenerdige Flächen mit hohen Räumen und flexibler Aufteilung werden von zellenartigen Räumen in den nur sanft sanierten Obergeschossen des Kopfbaus an der Bergstrasse ergänzt.
Zudem wird ein von Abendrot gegründeter und moderierter Arealverein die Identifikation der MieterInnen mit ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld stärken und eine partizipative Ausformulierung und Nutzung der gemeinschaftlichen Einrichtungen erlauben.
Werkgasse
Nachdem sich durch den Kauf der Zentrale Felsen das komplette Flumsereiareal im Besitz der Stiftung Abendrot befindet, wurde auch in der Werkgasse mit der Planung begonnen.
Bei den Werkstätten handelt es sich um ineinander verschränkte, mehrfach erweiterte Baukörper mit unterschiedlichen Bodenniveaus in allen Bauteilen. Durch die geschickte Einfügung eines zentralen Erschliessungskerns lassen sich neu jedoch alle Ebenen erschliessen und unterteilen. Die dadurch entstehenden Mietbereiche lassen sich als flexibel unterteilbare Ateliers, Gewerbe- oder Dienstleistungsflächen nutzen.
Die Zentrale Felsen war das firmeneigene Wasserkraftwerk der Spoerry AG, welches in der Gründerzeit auch noch das ganze Dorf Flums mit Strom versorgte. Seit wenigen Jahren wird es nicht mehr zur Stromproduktion genutzt. Der denkmalgeschützte Bau wird nun saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Es sollen Gemeinschaftseinrichtungen für das ganze Areal sowie aussergewöhnliche Arbeitsräume im Grossraum entstehen. Diese können für Dienstleistung, Gewerbe oder öffentliche Nutzungen diesen. Für diese speziellen Räumlichkeiten werden spezifische Nutzende / Betreibende gesucht, mit denen das Bauprojekt gemeinsam entwickelt werden kann.
Flumser Zukunftstag 2.0
Am 1. Juli 2023 fand in der Flumserei der zweite Flumser Zukunftstag in der Amtszeit des Gemeindepräsidenten Christoph Gull statt. Präsentiert wurden erfolgreiche Projekte, die aus dem ersten Zukunftstag von 2013 hervorgegangen sind sowie Ideen und Projekte von Bürgern und Institutionen vorgestellt, mit denen Flums weiterentwickelt werden soll.
Etwa 100 Personen haben sich am Vormittag in der grossen Eventhalle der Flumserei eingefunden, um ihre Projekte vorzustellen oder über diese zu diskutieren. Flankiert wurde der an 25 Marktständen mögliche Austausch mit einem Rahmenprogramm in Form von Gastvorträgen zum Thema Zukunft und Wandel.
Im Rahmen des Zukunftstages hat die Stiftung Abendrot ihre Projekte für Wohnen & Gewerbe im Hauptbau sowie für eine kreative Arbeitswelt entlang der Werkgasse präsentiert. Speziell in der Werkgasse gibt es einen grossen Spielraum, um mit möglichen Nutzenden ins Gespräch zu kommen und gemeinsam spannende und massgeschneiderte Projekte zu entwickeln.
Weitere Informationen: www.flumserei.ch
Projektleitung Stiftung Abendrot: Roland Tuchschmid