Sanierung Areal am Bahnhof in Gelterkinden

Haupthaus mit angebauter kleiner Shedhalle

Nach fast zweijähriger intensiver Planung steht das Bauprojekt zur Eingabe an die Baubehörde bereit. Die Eckpunkte: Energetische Sanierung der Shedhallendächer mit PV-Anlage, Ersatz Wärmeträger im Sinne der «Dekarbonisierung» und Einbau Lift im Haupthaus.

Das Areal mit einer Grundstücksfläche von 4'143 m² wurde 2003 von der Stiftung Abendrot im Miteigentum (zu 80%) übernommen. Seit 2017 ist Abendrot alleinige Besitzerin.

Das Gewerbeareal hat eine interessante Geschichte und Entwicklung hinter sich: Ursprünglich wurde das Haupthaus 1922 als Metallwarenfabrik für Normteile der Uhrenindustrie mit angebautem Fabrikanten-Wohnhaus erbaut. In den 70-er Jahren ging das Areal an eine Druckerei über, die das Hauptgebäude mit einer dreischiffigen Shedhalle erweiterte. 1986 entstand ein weiteres siebenschiffiges, freistehendes Shedhallengebäude. Bereits vor der Übernahme durch Abendrot 2003 wurden die Shedhallen für neue Nutzungen sanft saniert. Es ist ein gelungenes Beispiel für die Transformation von industriell in sozial genutzte Räume: die Bedürfnisse der Dorfgemeinschaft werden bedient und gleichzeitig die historische Identität des Ortes bewahrt. Bis heute werden die Shedhallen von der Schulbibliothek, einem Fitnesscenter und den Werkstätten der Stiftung Ökojob genutzt. Im Haupthaus ist ein bunter Mix aus Büros eingemietet.

Nach über 20 Jahren seit der Übernahme durch Abendrot war es an der Zeit, sich den schlecht isolierten Shedhallendächern und der alten Ölheizung zu widmen. Dafür wurde der bestehende Bauzustand sorgfältig analysiert.

Shedhallendächer
Die große freistehende Shedhalle, 1986 in einem damals innovativen Tragwerksystem (Geilinger) errichtet, zeichnet sich durch schräg geneigte Shedbinder aus. Die Rinnen fungieren dabei als Untergurte, was stützenfreie Spannweiten von etwa 30 Metern ermöglicht. Für die geplante Neueindeckung mit isolierten Blechsandwichpaneelen, einer darüber installierten Photovoltaikanlage und neuen Belichtungsflächen aus Dreifachverglasung ergeben sich zusätzliche Lasten.

Diese können von der bestehenden Tragkonstruktion nicht allein getragen werden. Daher ist vorgesehen, einzelne zusätzliche Hilfsstützen im Inneren der Halle zu ergänzen, um die Statik zu verstärken.

Auch die kleinere Shedhalle aus den 1970er Jahren, die mit einer herkömmlichen Tragkonstruktion gebaut wurde, benötigt eine statische Verstärkung. Hier kann jedoch auf zusätzliche Stützen verzichtet werden.

Heizung
Die Planung eines neuen Energieträgers für Heizung und Warmwasser als Ersatz für die alte Ölheizung stellte uns vor einige Herausforderungen. Da der Einsatz von Erdsonden nicht erlaubt war, fiel die Wahl zunächst auf eine Grundwasser-Wärmepumpe. Doch Bohrproben zeigten, dass der Untergrund mit Sand, Kies und Fels sowie die unzureichende Fördermenge des Grundwassers dieses Vorhaben unmöglich machten.

Als Alternative rückte eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in den Fokus. Dieser Plan scheiterte an den Anforderungen: Eine aufwendige Einhausung der großen Anlage zur Reduzierung von Schallemissionen sowie erhebliche Verstärkungen des Vordachs machten diese Lösung unwirtschaftlich.

Schließlich fiel die Entscheidung auf eine Pelletheizung, die das gesamte Areal mit Wärme versorgt. Eine Kosten-Nutzen-Analyse bestätigte die Vorteile dieser Lösung. Die alten Öltanks werden dabei zu praktischen Pelletspeichern umfunktioniert. Zusätzlich wird auf den Sheddächern der großen Halle eine Photovoltaikanlage installiert, die Strom für den Eigenverbrauch produziert.

Mit der geplanten Sanierung wird nicht nur die Energieeffizienz durch verbesserte Dämmung und den Einsatz erneuerbarer Energien deutlich gesteigert, sondern auch die Lebensdauer und Funktionalität der Gebäude langfristig gesichert. Für Abendrot ist dies ein entscheidender Schritt in Richtung «Dekarbonisierung» und für unsere Mieter eine spürbare Senkung der Energiekosten.

Lifteinbau
Als zukunftsweisende Maßnahme planen wir den Einbau eines modernen Aufzugs im Haupthaus, um den Zugang zu den oberen Stockwerken zu verbessern. Ziel ist es, die Vermietbarkeit der Räume zu optimieren und den Komfort für alle Nutzenden deutlich zu steigern. Zusätzlich wird ein neuer Eingangsbereich im Innenhof gestaltet, der durch eine klare und einladende Struktur die Attraktivität des Haupthauses weiter erhöht.

Unsere langjährigen Mieterinnen und Mieter liegen uns sehr am Herzen. Deshalb möchten wir sicherstellen, dass sie ihre Tätigkeiten während der Bauzeit, soweit möglich, uneingeschränkt ausüben können. Wir sind uns bewusst, dass das Bauvorhaben für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellt, doch unser Motto lautet: „Gemeinsam im Gespräch bleiben.“

Soeben haben wir die Baueingabe eingereicht, um das Projekt im Frühjahr 2025 umzusetzen. Durch eine enge Zusammenarbeit und klare Kommunikation mit allen Beteiligten möchten wir gewährleisten, dass die Bauarbeiten reibungslos verlaufen und die gesteckten Ziele erreicht werden.

Wir freuen uns darauf, bald weitere Details zu unserem Bauvorhaben mit Ihnen teilen zu können.

Projektleitung Abendrot: Caroline Wienke

 

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Parzelle Areal am Bahnhof in Gelterkinden

Freistehende grosse Shedhalle

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